Freitag, 11. März 2011

Moerderische Kokosnuss?

 

(Ich selbst habe montatelang fiebrig und eifrig Blogs verfolgt... und mich immer gewundert, warum manche nicht regelmaessig aktualisiert werden... Ich weiss nun warum... und bitte den lieben (un)geduldigen Leser um Entschuldigung!

Man ist einfach sehr beschaeftigt, viel unterwegs und auch so gut wie nie allein... Und so ein Eintrag braucht eben doch etwas Zeit und Ruhe... Nun aber gehts los!)


Ich bin nun endlich ueberzeugt!!! Seit meinem Ausflug in den PARQUE TAYRONA vor 2 Wochen glaube nun auch ich an dieses "Postkartenwasser". Ich spreche vom kristallklaren, in allen blau und gruentoenen erfrischend leuchtenden Stellen im Meer... Ich war immer felsenfest davon ausgegangen, dies sei nur eine Erfindung der wirklich klugen Tourismusindustrie und alle gaengigen Bilder, die man von so Traumstraenden im Kopf hat seien bearbeitet gewesen... PUSTEKUCHEN! Nix da... ich kann nun endlich bestaetigen: So etwas traumhaft und unfassbar schoenes gibts wirklich...

Aber der Weg dahin war ganz schoen holprig.

Etwa 2h von unserem Wohnort Barranquilla nordoestlich aus, liegen die Kuestenorte Santa Marta und Taganga, in denen wir uns jedoch nicht lange aufgehalten haben. Nach einem kurzen Aufenthalt am Strand und der schnellen Festsellung, dass wir uns selbst neben der Polizei sitzend nicht allzu sicher fuehlen, beschlossen wir in das Taxi umgestiegen, um in den Nationalpark zu gelangen.


Nachdem sich wegen unserer Preisverhandlungen bereits eine stauverdaechtige Taxischlange gebildet hatte, erbarmte sich ein Fahrer, wobei dessen Gefaehrt unter unserem Gewicht und mit der Steigung im Gebirge fast aufgegeben haette. Nachdem wir dann jedoch im Schritttempo den Parkeingang erreichten ging es zu Fuss weiter auf eine (laut Reisefuehrer) etwa 60 minuetige Wanderung, durch die ersten Vorlaeufer des Dschungels...
Der Nationalpark an sich verläuft über ca. 35 km zwischen der kolumbianischen Karibikküste und dem Gebirge Sierra Nevada bis hin zur Mündung des Río Piedras im Osten. Der Park umfasst eine Fläche von etwa 15.000 Hektar, wovon ca. 3.000 Hektar maritim sind.
Der westliche Teil wird dominiert durch hellbraune Hügel mit spärlicher Vegetation. Die zentralen und östlichen Abschnitte sind gekennzeichnet durch weiße Strände und kleine Buchten, dahinter finden sich Kokospalmen, Riesenkakteen sowie tropischer Regenwald. Der geneigte Leser wird an dieser Stelle bereits erraten haben, in welche Ecke des Parks es uns verschlagen hat! :-)
Als Ziel unserer ersten Wanderung lockten die angekuendigten "schoensten Straende des kolumbianischen Festlandes"...






Aber ich kann sagen... auch wenn der Weg bei uns - warum auch immer... - etwa die dreifache Zeit in Anspruch genommen hat und ich am Ende ziemlich platt war - fuer mich hat sich der Dschungel-trimm-und-quael-dich-Pfad mehr als gelohnt. Selbst wenn ich mir jetzt die Bilder betrachte oder versuche die atemberaubend schoenen Buchten und Ansichten auf das Gruen des Dschungels oder auch die Gerausche der Tiere zu beschreiben, kann ich kaum glauben, dass ich wirklich da war...










Ja... ich denke diese wenigen Impressionen sprechen fuer sich... wir haben 2 Naechte in diesem Paradies verbracht... wobei das Naechtigen an sich nicht gerade luxurioes war (wobei das masslos untertrieben ist).

Die erste Nacht waren wir in einem Zelt untergebracht. in dem 2 sagen wir etwas abgenutzte Matratzen auf uns warteten... leider war ich zu dem Zeitpunkt doch noch sehr erkaeltet, so dass ich schon gegen 8 meinen Platz an der Zeltwand einnahm...

Geschlafen habe ich dank dem nervigen Schnupfen und Husten semi-gut und ich vermute meine Zeltmitbewohner, dank meines leisen (!!!) Schnarchens eher auch nicht... Somit habe ich zwar den feuchtfroehlichen Abend aber als einzige nicht den Sonnenaufgang verpasst ;o)


Nunja... in der zweiten Nacht dann bezogen wir dann jeder eine Haengematte. Das war auch gut so, denn in der zweiten Nacht begann es ploetzlich heftig zu regnen und die uebrigen Zeltbewohner des Campingplatzes kamen nach und nach vollkommen durchnaesst ins Restaurant. Also haben wir Glueck gehabt und alles richtig gemacht...



Vielleicht sollte ich auch nochmal auf meine reisserische Ueberschrift eingehen ;o) Wusstest du geneigter Leser, dass pro Jahr etwa 150 Menschen von herabfallenden Kokosnuessen getoetet werden? Das sind weit mehr Menschen, als zum Beispiel von Haien getoetet werden... Dieser Fakt fiel uns ein als wir entspannt am Strand... im Schatten eben jener potentiellen Todesfalle lagen. Und es war aberwitzig... Da liegt man im Paradies, das Meer vor den Augen, die plaetschernden Wellen im Ohr und alles scheint perfekt zu sein... und mann kann es kaum mehr geniessen weil man Angst hat, von einer der Kokosnuesse erschlagen zu werden. Jetzt im Nachhinein finde ich das noch absurder, als es mir dort schon erschien... Aber fuer den Fall der Faelle, behauptet bitte nicht, ich haette euch nicht gewarnt!




In Tayrona tummelten sich verhaeltnismaessig viele Touristen, die meisten von ihnen "klassische Backpacker" so dass man schon einige spannende Geschichten zu hoeren bekam... Wenn beispielsweise jemand 22 Monate durch die Welt reist hat er wohl einiges zu berichten. Demtentsprechend war die  Atmosphaere locker und entspannt. Auch wenn wir unsere Rucksaecke etc. stets im Auge behalten haben, habe ich mich hier pudelwohl und auch sicher gefuehlt.


Die Rueckfahrt dann war wie die Fahrt in eine Parallelwelt...Manchmal denke ich es gibt hier (vielleicht sogar noch mehr) 2 Realitaeten... Von der einen kriege ich so gut wie gar nichts mit... Ich lebe und bewege mich fast ausschliesslich in "reichen" Norden Barranquillas und habe bisher auch nur touristisch gut erschlossene Gebiete besucht, wo ich mich dann auch sehr gut fuehle. Zu den anderen Eindruecken werde ich in weiteren Posts dann ausfuehrlicher schreiben...

Heute enden wir froehlich und touristisch... mit einem letzten Gruss aus einem kleinen Stueckchen vom Paradies...



P.S. Entschueldigt die fehlenden Umlaute und Sonderzeichen... aber sonst haettet ihr noch laenger auf Neuigkeiten warten muessen ;o)

P.P.S. Ich freue mich wahnsinnig auf eure Kommentare und euer tolles Feedback... und mache mich auch gleich an den naechsten Eintrag... denn wir waren ja noch weiter unterwegs :-D

Saludos y besos de "Weitweitweg",
das Jettchen

4 Kommentare:

  1. Jette, ich bin sprachlos!!! Und du siehst einfach zauberhaft aus! Tienes una sonrisa encantadoro. :)

    AntwortenLöschen
  2. So eine Süße Motte und die gehört mir... :o)

    AntwortenLöschen
  3. Und wer hat sie gezeugt?
    Und wer hat sie geboren?

    Stolze Eltern!

    AntwortenLöschen
  4. Simplemente fantástico!
    Estoy impresionado, sobre todo usted! ;-)

    AntwortenLöschen